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Allgäu-Panorama-Marathon (Ultradistanz)

21.08.2012

Noch relativ spontan, motiviert durch die vergünstigte Voranmeldegebühr, hatte ich mich Ende Juli zum APM auf der Ultradistanz angemeldet. Klar, ich hatte es eigentlich bereits fest in meinem Wettkampfkalender geplant, aber die Form ist dieses Jahr nicht die Beste und eine Teilnahme würde mir nicht ein Finishing garantieren - zu frisch war noch die Erinnerung an meine verletzungsbedingte Aufgabe beim 4-Trails.

Kuriouser Weise je näher der Lauf rückte, desto gelassener wurde ich und so kam es, daß ich mit vielen anderen Laufverrückten an einem, wenn nicht sogar dem heißesten Tag des Jahres noch vor Morgendämmerung um 6 Uhr in Sonthofen beim Allgäu Outlet am Start stand. Die Stimmung war ausgelassen, als sich der Pulk in Gang setzte.

Nur nicht zu schnell angehen, war meine Devise und versuchte mit meinem Trailbuddy Edi zu laufen, verlor ihn dann aber dummerweise auf dem Weg zur Hörnergruppe. Erst kurz vor Grasgehren kam er dann flotten Schrittes von hinten heran und zwang mich schnellen Schritt zu halten. Ab dort trailten wir gemeinsam den Ultra - natürlich nicht ohne die Landschaft zu genießen und das eine oder andere Foto zu schießen.

Edi war gut drauf und streckenweise war er der Hauptgrund für kopfschüttelnde Wanderer. Während vor und hinter uns - mich eingeschlossen - alle Ultras die Bergpassagen im Gehschritt liefen und mit der Hitze kämpfte, sprang er als sei es keine Anstrengung die Steigungen zur Söllereckbahn hinauf - hätte er nicht irgendwann gewartet, er wäre mir davongelaufen.

So erreichten wir gemeinsam nach knapp 7 Stunden das Stadion in Oberstdorf und füllten unsere Energiespeicher für die letzten 20 Kilometer. Edi hatte schon angekündigt, daß sie schwer werden würden. Anfangs waren es nur Schikanen durch Baumfällarbeiten und eine leichten Steigung, aber dann ab Kilometer 56 wurde es hart - ultrahart. Steil ging es auf den Sonnenkopf hinauf und meine ersten Hoffnungen die Strecke würde unterhalb des Gipfels verlaufen, verblaßten mit jedem Meter. Endlich oben angekommen wurden ich von Valentin begrüßt - Edi war nur knapp 100 Meter hinter mir - am Telefon seinen Laufspetzl Erwin, der die Marathondistanz gelaufen ist.

Ab Sonnenkopf ging es nur noch bergab - zum Glück nur im wörtlichen Sinne. Da es immer schwerer fiel vom Geh- in den Laufschritt überzugehen, behielt ich einfach den Laufschritt bei und ließ die Kilometer verfliegen - und flog Ende KM 62 letztlich dann selbst. In einer Haarnadelkurve von einem breiten Forstweg auf einen schmalen Trail, kam ich aus dem Tritt und stürzte etwas die Böschung hinunter. Außer einem kurzen Krampf und vier Schrammen hatte ich zum Glück keine Schäden davon getragen und konnte es weiter laufen lassen.

Kilometer 65, Kilometer 67, ... ich freute mich selten so auf's Ziel. Dann endlich KM 69, die Straße wieder bekannt, eine letzte Dusche mit Gartenschlauch am Wegesrand und Zieleinlauf. Ich hatte es geschafft. Mein bisher längster Lauf, meine ersten 70 Kilometer und trotz der Hitze gesund im Ziel. Mehr wollte ich auch nicht, daher grämt mich eine Zeit von 10:24:57 kein bißchen. Finishen war die Devise und das hatte ich.

Allgäu-Panorama-Marathon

Bilder und Impressionen vom APM 2012 auf der Ultradistanz

 
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